Die Pl\u00e4ne der EU-Kommission zur F\u00f6rderung von K\u00fcnstlicher Intelligenz (KI, AI) werden von Bitkom begr\u00fc\u00dft. Zugleich fordert der Digitalverband jedoch noch gr\u00f6\u00dfere Anstrengungen, damit Europa die angestrebte globale F\u00fchrungsrolle in dieser Schl\u00fcsseltechnik wirklich einnehmen kann.<\/p>\n
Dazu sagt Bitkom-Pr\u00e4sident Achim Berg: \u201eK\u00fcnstliche Intelligenz steht vor dem Durchbruch und wird sich schon in wenigen Jahren in nahezu jedem Produkt und jeder Dienstleistung wiederfinden. Die damit verbundenen Ver\u00e4nderungen f\u00fcr unsere Wirtschaft und unseren Alltag lassen sich allenfalls mit historischen Weichenstellungen wie etwa der Elektrifizierung oder der Verbreitung des Verbrennungsmotors vergleichen.\u201c<\/p>\n
Europa und ganz besonders Deutschland seien in den vergangenen Jahrzehnten in der KI-Entwicklung weltweit in der Spitzengruppe gewesen, nun g\u00e4ben L\u00e4nder wie die USA und China das Tempo vor, so Berg weiter: \u201eDass die EU-Kommission mit einer eigenen KI-Strategie nachlegt, ist richtig. Allerdings bleiben die angek\u00fcndigten Ma\u00dfnahmen noch hinter den hochgesteckten Zielen zur\u00fcck. Wer A sagt und an die Weltspitze will, muss auch B sagen und die dazu n\u00f6tigen Mittel bereitstellen und Ma\u00dfnahmen ergreifen. Viel wollen und wenig tun \u2013 das wird nicht funktionieren.\u201c<\/p>\n
J\u00e4hrliche Investitionen in H\u00f6he von 500 Millionen Euro bis zum Jahr 2020 stehen f\u00fcr allgemeine Forschung und Entwicklung im Bereich KI im Mittelpunkt der Ank\u00fcndigungen der EU-Kommission. Parallel sollen f\u00fcr diese Phase zusammen 500 Millionen Euro \u00fcber den Europ\u00e4ischer Fonds f\u00fcr strategische Investitionen f\u00fcr Projekte im KI Bereich bereitgestellt werden. F\u00fcr die Phase 2021 bis 2027 sind weiter steigende Ausgaben vorgesehen, die jedoch bislang nicht spezifiziert wurden.<\/p>\n
Dazu sagt Achim Berg, Pr\u00e4sident von Bitkom: \u201eDiese Summen k\u00f6nnen nur ein Anfang sein und m\u00fcssen im n\u00e4chsten Haushalt deutlich angehoben werden. Im internationalen Vergleich bewegt sich Europa mit dreistelligen Millionenbetr\u00e4gen nicht auf Augenh\u00f6he. Auch gemessen an den europ\u00e4ischen Gesamtausgaben f\u00fcr Forschung und Entwicklung ist der Anteil zu niedrig, wenn man bedenkt, welche herausragende Bedeutung KI f\u00fcr die Zukunftsf\u00e4higkeit der gesamten Wirtschaft quer durch alle Branchen haben wird.\u201c<\/p>\n
Innerhalb des Programms der Europ\u00e4ischen Union namens \u201eHorizon 2020\u201c betr\u00e4gt allein das Budget f\u00fcr Innovation und Forschung in der Phase von 2014 bis 2020 mehr als zehn Milliarden Euro j\u00e4hrlich. \u201eWir m\u00fcssen weg vom Gie\u00dfkannenprinzip in der F\u00f6rderpolitik und hin zu einer Konzentration auf die wichtigsten Technologien mit der gr\u00f6\u00dften Hebelwirkung. Und da steht KI ganz vorne\u201c, sagt Berg.<\/p>\n
Neben steigenden Investitionen in Entwicklung und Forschung soll nach EU-Kommissionspl\u00e4nen ein Netzwerk an digitalen Innovation-Hubs mit Spezialisierung auf K\u00fcnstliche Intelligenz entstehen. Au\u00dferdem geplant: eine so bezeichnete On-Demand-Plattform, die insbesondere kleineren und mittleren Firmen den Zugang zu aktuellen AI- bzw. KI-Techniken erlaubt und sie zugleich ermutigt, diese auszuprobieren und zu nutzen. Dazu Bitkom-Pr\u00e4sident Berg: \u201eEntscheidend ist, dass es der EU gelingt, die bestehenden und k\u00fcnftigen nationalen KI-Initiativen zu koordinieren und deren Austausch untereinander zu f\u00f6rdern, ohne Doppelstrukturen zu etablieren.\u201c<\/p>\n
Zugleich m\u00fcsse es gelingen, einen regulatorischen Rahmen zu schaffen, der neben der AI-Forschung auch die AI-Anwendung erm\u00f6gliche. Berg weiter: \u201eNiemandem ist geholfen, wenn wir vorne Milliarden in die Grundlagenforschung pumpen und dann verbieten, die neuen Technologien auch in der Praxis einzusetzen, zum Beispiel indem man individualmedizinischen Angeboten einen datenschutzrechtlichen Riegel vorschiebt. Ohne regulatorische Flankierung besteht die ganz reale Gefahr, dass die nun angek\u00fcndigten Investitionen wirkungslos verpuffen.\u201c<\/p>\n
Gleichzeitig will die Europ\u00e4ische Union die Auswirkungen von K\u00fcnstlicher Intelligenz (KI) auf die Welt der Arbeit erforschen und eine Gruppe von Spezialisten installieren, um eine KI-Ethik-Richtlinie zu definieren. \u201eMit den rechtlichen und ethischen Fragen rund um KI m\u00fcssen wir uns intensiv auseinandersetzen. Ein gesellschaftlicher Konsens ist die Voraussetzung f\u00fcr eine breite Akzeptanz\u00a0von KI-Systemen, mit denen wir das Leben der Menschen verbessern und unsere Wirtschaft wettbewerbsf\u00e4higer machen k\u00f6nnen\u201c, so der Bitkom-Pr\u00e4sident.<\/p>\n
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