Identitätsklau, Beleidigung, Datendiebstahl oder Betrug: Kriminelle und Betrüger finden immer häufiger Opfer im World Wide Web. Jeder Zweite Internetnutzer war im Jahr 2018 Opfer von Cyber-Kriminalität. Zumeist  klagen die Opfer über die illegale Nutzung ihrer persönlichen Daten oder die Verbreitung ihrer Daten an Dritte. Hiervon waren 23 Prozent betroffen.

Jeder zweite Internetnutzer von Cyberkriminalität betroffen – Hinweis zur Methodik

Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.010 Internetnutzer ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Welche der folgenden Erfahrungen mit kriminellen Vorfällen haben Sie persönlich in den vergangenen 12 Monaten gemacht?“

23 Prozent klagen über illegale Datennutzung

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sagt: „Das Internet ist hochattraktiv für Kriminelle. Mit vergleichsweise geringem Aufwand lassen sich andere Nutzer zum eigenen Vorteil schädigen.“ Entsprechend wurden im letzten Jahr zwölf Prozent der Internet-User laut eigener Aussage beim privaten Einkauf oder bei Verkaufsgeschäften hinters Licht geführt. 11 Prozent geben an, dass Konto-Daten missbraucht wurden. Nur zwei Prozent melden Erfahrungen jeweils von Datenklau und Identitätsdiebstahl außerhalb des World Wide Web, den Missbrauch von Kontodaten gibt dort nur ein Prozent an.

Jeder Zehnte wurde online angegriffen oder beleidigt

Inet-User haben jedoch nicht nur mit Diebstahl oder Betrug Probleme. 10 Prozent geben an, im Internet verbal massiv angegriffen oder beleidigt worden zu sein. Über sexuelle Belästigung im digitalen Raum klagen 8 Prozent der Onliner. „Wie im analogen Leben gibt es auch im Internet viele Gefahren. Um Cyberkriminalität nachhaltig zu bekämpfen, müssen staatliche Stellen noch besser ausgestattet werden – technologisch und personell“, so Rohleder.

Tipps, wie Sie sich gegen Cyberkriminelle wappnen können

Doppelte Sicherheitsstufe

Einige Dienste bieten mittlerweile Mehr-Faktor-Authentifizierungen an. Das bedeutet, dass der Nutzer mehr als eine Sicherheitsabfrage beantworten muss, um auf einen Account zuzugreifen.

Vorsicht bei dubiosen Mails

Beim Phishing verschicken Betrüger gefälschte Mails mit Links zu Online-Händlern, Bezahldiensten, Paketdiensten oder sozialen Netzwerken. Dort geben die Opfer dann nichtsahnend ihre persönlichen Daten preis. Oberstes Gebot: den gesunden Menschenverstand nutzen. Banken und andere Unternehmen bitten ihre Kunden nie per E-Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben.

Updates zuverlässig aufspielen

Ohne einen aktuellen Virenscanner kann es sehr gefährlich sein, sich im Internet zu bewegen. Umso wichtiger ist es, die Virensoftware immer aktuell zu halten.

Der Kennwort-Tresor

Passwort-Manager speichern alle genutzten Kennwörter in einer verschlüsselten Datei. Nutzer müssen sich nur noch ein Passwort merken, das Master-Passwort.

Sehr komplexe Passwörter benutzen

Je komplexer das Passwort, desto höher der Schutz. Ein Beispiel, wie man gute Passwörter erstellen kann wäre bspw.: „Mein Verein gewann das entscheidende Spiel mit 3 zu 2!“ Daraus lässt sich ein sicheres und gut zu merkendes Passwort erstellen: „MVgdeSm3z2!“.