Eine steigende Zahl von Firmen in Deutschland verfolgt eine digitale Strategie und will damit auf sich ändernde Bedingungen am Markt durch die Digitalisierung reagieren. Dennoch verzichten die meisten Unternehmen darauf, aktiv Investitionen in neue Geschäftsmodelle zu tätigen. Vorstände und Geschäftsführer beklagen dabei oftmals, dass Ihnen sowohl die nötigen Finanzmittel als auch die Zeit fehlten, so das Ergebnis einer Umfrage von Bitkom.

Hinweis zur Methodik – Deutsche Wirtschaft kommt bei Digitalisierung voran, aber langsam

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden Geschäftsführer und Vorstände von 604 Firmen in Deutschland mit 20 und mehr Angestellten per Telefon befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.

4 von 5 Unternehmen haben inzwischen eine Digitalstrategie

Bitkom-Präsident Achim Berg sagt zu den Ergebnissen: „Viele Unternehmen, gerade im Mittelstand, haben derzeit prall gefüllte Auftragsbücher und machen gute Geschäfte mit ihren etablierten Produkten. Das Geschäft von morgen ist aber ausschließlich digital. Dieses Geschäft von morgen muss gerade jetzt, in der wirtschaftlichen Hochkonjunktur, vorbereitet werden.“ Niemand, der Verantwortung für ein Unternehmen trägt, dürfe ernsthaft sagen: Wir haben kein Geld und keine Zeit für die Zukunft, so Berg weiter.

Aber nur jedes Vierte investiert in digitale Geschäftsmodelle

Generell gebe es in der Wirtschaft hierzulange eine breite Offenheit gegenüber digitaler Chancen und Herausforderungen. Neun von zehn Firmen (89 Prozent) sehen sie entsprechend tendenziell als Chance für die Firma, lediglich acht Prozent empfinden sie eher als Risiko. Insbesondere der industrielle Sektor sieht Chancen. Das gaben 99 Prozent der Befragten an. Im Vergleich zu 2017 verfolgen mehr Firmen in Deutschland eine digitale Strategie. Gaben im Vorjahr nur 68 Prozent an, in einzelnen Bereichen ihrer Firma oder auch firmenweit eine digitale Strategie verankert zu haben, so sind es derzeit bereits 78 Prozent. Dabei haben 43 Prozent eine zentrale Digitalstrategie (2017: 37 Prozent) und 35 Prozent Strategien in einzelnen Bereichen des Unternehmens (2017: 31 Prozent). Dazu Bitkom Präsident Achim Berg: „Digitalisierung betrifft alle Unternehmensbereiche. Wer ausschließlich die Personalabteilung oder den Einkauf digitalisiert, der macht zwar einen wichtigen ersten Schritt, schafft aber Technologiebrüche in seiner Prozesslandschaft und lässt Digitalpotenziale ungenutzt.“

Manager klagen über fehlende Zeit und fehlendes Geld

Die steigende Verbreitung digitaler Strategien führe zudem dazu, dass Firmen auf sich ändernde Bedingungen am Markt einstellen. So nehmen 37 Prozent Produkte und Dienstleistungen vom Markt (2017: 31 Prozent), 63 Prozent passen Produkte und Dienstleistungen entsprechend an (2017: 62 Prozent). 48 Prozent der Firmen bieten als Reaktion auf die Digitalisierung neue Produkte und Dienstleistungen an, 2017 waren es noch 44 Prozent. Ebenfalls jede zweite Firma (49 Prozent) hat bereits von digitalen Plattformen gehört. 2016 konnte erst knapp jede dritte Firma etwas mit „digitalen Plattformen“ anfangen. Derzeit nutzen 64 Prozent der deutschen Firmen digitale Plattformen.

Kleine Firmen sehen sich öfter als digitale Nachzügler

Nur jedes dritte (35 Prozent) bezeichnet sich selbst als Vorreiter bei der Digitalisierung, 58 Prozent hingegen als Nachzügler. Je kleiner die Firma ist, umso aufwändiger wird der eigene Nachholbedarf gesehen. So sagen 60 Prozent der Firmen mit 20 bis 99 Angestellten, dass sie Nachzügler seien bezogen auf die Digitalisierung, unter Unternehmen mit 100 bis 499 Angestellten sind es 53 Prozent und bei 500 bis 1.999 Angestellten noch 48 Prozent. Ein komplett anderes Bild zeichnet sich bei Firmen ab, die 2.000 oder mehr Mitarbeiter haben. Diese sehen sich nur zu 24 Prozent als Nachzügler, hingegen 74 Prozent als Vorreiter bei der Digitalisierung. Dazu Bitkom-Präsident Achim Berg: „Je kleiner das Unternehmen, desto weniger sieht es sich digital auf Augenhöhe. Wir müssen die Anstrengungen zur Digitalisierung des deutschen Mittelstands unbedingt verstärken.“

Digitalisierung: Droht Deutschland abgehängt zu werden?

Berg sieht dies mit Sorge. Denn derzeit sehen nur mehr ein Viertel aller Firmen hierzulande bei der Digitalisierung global in der Top-Gruppe, 2017 waren es 36 Prozent. Andererseits sagen 24 Prozent der Firmen, dass sie durch die Digitalisierung in ihrem Dasein gefährdet seien. Exakt ein Drittel hat Probleme, die digitalen Herausforderungen zu bewältigen. Bitkom-Präsident Berg sagt dazu: „Die deutsche Wirtschaft ist in zahlreichen Branchen vom Automobilbau bis zur Logistik, von der Medizintechnik bis zum Finanzwesen, weltweit führend. Diese gute Ausgangsposition müssen wir bei der Digitalisierung nutzen.“

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