Deutschland wird die Breitband-Ziele 2025 nicht einhalten können
Eine Webseite lädt ewig und die E-Mail geht nicht durch? Eine schlechte Telefon- oder Internetverbindung – viele private Haushalte oder Firmen in Deutschland kennen das Problem. Man sieht zwar überall Straßen, die aufgerissen werden, um Kabel zu verlegen. Dennoch tut sich bei der Verbindung nicht viel. Deutschland ist in Sachen Breitband-Internetzugang hinterher. Auch das Ziel der Bundesregierung, bis 2025 flächendeckende Gigabit-Netze zu schaffen, wird wohl nicht erreicht.
Was bedeutet Breitband-Internetzugang?
Ein Breitbandanschluss ist ein Internet-Zugang mit einer verhältnismäßig hohen Datenübertragungsrate. Der Breitbandanschluss ist viel schneller als ältere Zugangstechniken wie die ISDN-Einwahl oder das Telefonmodem. Diese älteren Techniken werden im Übrigen als Schmalbandtechniken bezeichnet. Als breitbandig gilt ein System, wenn es über die 256 kbit/s hinausgeht. Techniken für einen Breitband-Internetzugang bieten beispielsweise Koaxialkabel, bei denen die Daten mittels Kabelmodem auf die analogen Signale des Kabelfernsehnetzes übertragen werden, oder die direkte Glasfaseranbindung, die hohe Datenraten (mehr als 1000 Mbit/s) bei großer Entfernung übertragen kann.
Glasfaser für die gesamte Bundesrepublik?
Wenn Glasfaser so eine gute Datenübertragungsrate hat, warum wird es nicht überall verlegt? Die Verlegung von Glasfaser wird zwar vom Bund gefördert, allerdings zieht sich die Beantragung und Durchführung in die Länge. Die Verlegung der letzten Meter Glasfaser bis zu den Häusern ist am teuersten, da Straßen aufgerissen werden und die Kabel in der Erde verlegt werden müssen.
Deutschland im internationalen Ranking auf Platz 31
Im Jahr 2019 lag Deutschland mit 69,4 Mbit/s auf Platz 31 im internationalen Ranking. Angeführt wird die Tabelle von Singapur, wo eine durchschnittliche Download-Geschwindigkeit von 199,6 Mbit/s erreicht wird. Im Jahr 2017 gab es etwa 32,5 Millionen Breitbandanschlüsse in Deutschland, diese allerdings überwiegend in Großstädten und Ballungsgebieten. In ländlichen Gebieten ist noch nicht einmal jeder zweite Haushalt mit einer 50 Mbit-Leitung versorgt. Da kann man nur hoffen, dass die Baumaßnahmen schneller vorangehen.